Edelbrand von Kolonko – Teurer Genuss?

Gestern Abend waren wir zum ersten Mal in einem Restaurant, welches wir bisher nur von Empfehlungen kannten. Zum Abschluss wollte ich mir noch eine Kleinigkeit gönnen und warf daher einen Blick in die Karten mit den Destillaten. Hier fand ich u.a. Erzeugnisse der,  mir bislang unbekannten, Brennerei Kolonko aus dem Schwarzwald.

Die Brände der Brennerei fielen als ersten aber mal durch ihre ambitionierten Preise auf. So sollte die Butterbirne 16€ in der 1cl Größe kosten (mehr als 4facher Preis der Williams von Ziegler auf derselben Karte). Der Vermerk in der Karte führte aber auf, daß es sich hierbei wohl um die besten Brände in Deutschland (oder war es sogar die Welt?) handeln sollte. Meine Neugier war auf jeden Fall geweckt…

Also erstmal das Smartphone geschnappt und nach der Brennerei Kolonko gesucht. Schnell wurde ich fündig. Dort fielen mir dann die überaus ambitionierte Preisgestaltung auf. So sollte die 0.2l Flasche der Butterbirne tatsächlich 130€ kosten. Ich trinke seid einigen Jahren immer mal wieder gerne einen Edelbrand und bin auch gerne mal bereit dafür etwas mehr zu zahlen und gerne auch mal zu Gölles, Reisetbauer, Liebl oder auch der Stählemühle zu greifen. Aber selbst bei diesen absoluten Spitzenbrennern war ich noch nicht bei den Preisen gelandet, die die Brennerei Kolonko nun aufruft.

Es ist jetzt auch nicht so, daß ich mit der Butterbirne jetzt nicht das teuerste Produkt der Brennerei gefunden habe, selbst der Obstler ist mit 65€ (allerdings für die 0.35l Flasche) überaus hochpreisig. Den Gravensteiner Apfel gibts für 120€ (0.2l) und aktuelles Highlight ist die Mispel für 280€ (0.2l).

O.K., ich beschließe mir also ein Glas der Butterbirne zu bestellen. Der Edelbrand wird im einen schönen mundgeblasenen Glas von Zalto serviert. Das passt also schon mal. Direkt beim Schwenken kann bereits einen schönen Geruch der Birne in der Nase vernehmen. Ich hab dem Brand dann erstmal ein paar Minuten zum entfalten gegeben.

Dann war es endlich soweit, nochmal kurz das Glas geschwenkt, eine Nase genommen und dann das erste Schlückchen gegönnt. Ein toller fruchtiger Geschmack der Butterbirne in der Nase und auf der Zunge. 

Um es kurz zu machen, die Butterbirne von Kolonko war definitiv ein absoluter Genuss. Allerdings wird dies wohl trotzdem mein erster und letztes Brand der Destillerie Kolonko bleiben, da Preis/Leistung hier weit auseinander geht. Die Stählemühle hatte hier in der Vergangenheit eine noch besser Qualität (für weniger Geld) angeboten. Auch bei den österreichischen Spitzenbrennern Gölles & Reisetbauer bekomme ich ebenfalls eine mindestens gleiche Qualität für einen weitaus geringeren Preis. Gleiches gilt für mich auch für die bayrische Brennerei Liebl bei ihrer Premium-Linie (die Edition Lena ist da speziell bei der Birne mein Tipp).

Dafür das ich beim Googeln über die Destillerie Kolonko eigentlich keinerlei Info außer deren eigener Internetseite gefunden habe, ist es schon bewundernswert, in welcher absolut obersten Preisklasse man sich selber sieht. O.K., wenn man die Etiketten im Shop vergrößert, stellt man fest, daß es es die Flaschen nur in sehr geringer Stückzahl gibt (Butterbirne 48 Flaschen). Also die riesige Menge an zahlenden Kunden muss man dort nicht finden.

Ansonsten bin ich gespannt, ob sich hier vielleicht mal jemand findet, der ebenfalls bereits Berührung mit der Destillerie Kolonko hatte und seine Meinung kund tun würde.

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